Darowaer demonstrieren Wir-Gefühl
Hochrangige Ehrengäste feiern beim Heimattreffen mit Kirchweihfest mit
Einmal im Jahr drehen die Darowaer am Rad der Geschichte. Im Hier und Heute
fest verankert, kommen sie zum Heimatortstreffen und Kirchweifest in Spaichingen
zusammen und schwelgen in Erinnerungen. So geschehen wieder am 9. September
dieses Jahres und das zum 37. Mal. Solche Begegnungen rufen bei der älteren
und mittleren Generation freudige und wehmütige Erinnerungen an den Heimatort
Darowa wach. Anders ist es bei der jüngeren Generation, die Darowa nur
noch aus Erzählungen der Eltern und Großeltern kennt, sich aber trotzdem
mit deren Herkunftsort verbunden fühlt. Die Heimatortsgemeinschaft Darowa
war schon immer bestrebt, generationenübergreifend zu wirken, um Althergebrachtes
zu bewahren und weiterzugeben. Das soll aber nicht heißen, dass die Darowaer
ihren Blick nur auf die Vergangenheit richten, ganz im Gegenteil, sie beteiligen
sich aktiv am Gemeinschaftsleben in ihrer neuen Heimat und bringen sich auf
politischer, kirchlicher und Vereinsebene ein.
Nach dem erlebnisreichen Jahr 2016 mit der 230-Jahr-Feier in Darowa und dem
gelungenen Kirchweihfest in Spaichingen glaubte man, den Höhepunkt an Besucherzahlen
erreicht zu haben. Doch weit gefehlt: Das diesjährige Heimattreffen zeigte,
dass eine Steigerung immer noch möglich ist, was dem Vorstand besondere
Freude bereitet, ihn in seiner Arbeit bestätigt und weiter anspornt. Außer
den vielen Darowaern waren auch Landsleute aus anderen Banater Orten zu dem
Treffen gekommen, was die Veranstalter sehr begrüßen.
Auch dieses Jahr waren viele hochkarätige Ehrengäste der Einladung
der HOG Darowa gefolgt, die damit ihre Verbundenheit mit den Darowaern und den
Banater Schwaben bekundeten. Manche kommen schon seit mehr als 25 Jahren zum
Treffen, so der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker
Kauder MdB, oder der ehe-malige Landtagsabgeordnete Franz Schuhmacher. Erschienen
waren auch der Bürgermeister der Stadt Spaichingen, Hans Georg Schuhmacher,
der Bürgermeister der Gemeinde Darowa, Sorin Tilihoi, die Spaichinger Stadträte
Marcel Aulila (FDP), Walter Thesz (SPD) und Richard Wagner (Freie Wähler)
und seitens der Landsmannschaft der Banater Schwaben der Ehrenbundesvorsitzende
Bernhard Krastl sowie der stellvertretende Bundesvorsitzende und Vorsitzende
der Banater Jugend und Trachtengruppen Harald Schlapansky. Herzlich willkommen
geheißen wurden zudem Pfarrer Markus Krastl sowie die Ehrenvorsitzenden
der HOG Darowa, Franz Aulila und Helmut Orner. Begrüßt wurden ferner
die anwesenden Vertreter anderer Heimatortsgemeinschaften wie auch die Kreisvorsitzenden
der Landsmannschaft der Banater Schwaben und der Landsmannschaft der Donauschwaben.
Wie üblich, begann das Heimatortstreffen mit einem Gottesdienst, der in
diesem Jahr von Pfarrer Markus Krastl zelebriert und vom Darowaer Kirchenchor
unter der Leitung von Erich Meixner feierlich umrahmt wurde. Für die erhabene
Gestaltung der heiligen Messe gilt allen Mitwirkenden unser herzlicher Dank.
Nach dem Gottesdienst spielte die Kapelle „Darowaer Dorfschwabenmusikanten“
unter der Leitung von Franz Müller, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges
Bestehen feierte, zur Kaffee- und Kuchenrunde auf.
In Vertretung des HOG-Vorsitzenden Hans Winze, der aus familiären Gründen
nicht anwesend sein konnte, übernahm der Ehrenvorsitzende Franz Aulila
die Begrüßung der Gäste und Ehrengäste sowie die Präsentation
des Rechenschaftsberichts. Nach der 230-Jahr Feier 2016 sei das vergangene Jahr
etwas ruhiger verlaufen, was den Vorstandsmitgliedern wie auch den vielen Helfern,
ohne deren Einsatz die Durchführung der Veranstaltungen nicht möglich
wäre, nicht ungelegen kam, betonte Aulila. Nichtsdestotrotz habe der Vorstand
seine Arbeit zum Wohle der Gemeinschaft weitergeführt. Dank der Spenden
der Landsleute sei man in der Lage, die Friedhofspflege fortzuführen. Um
diese langfristig gewährleisten und den Friedhof in Darowa im jetzigen
Zustand erhalten zu können, bat der Redner um weitere Spenden.
Aulila dankte allen, die zum Gelingen des Heimatortstreffens beigetragen haben
und versicherte, dass die HOG die mitwirkendenden Gruppen im Rahmen ihrer Möglichkeiten
auch weiterhin finanziell unterstützen werde. Das seien das „Original Banater
Echo“ unter der Leitung von Manfred Ehmann, die „Darowaer Dorfschwabenmusikanten“
unter der Leitung von Franz Müller, der „Darowaer Kirchenchor“ unter der
Leitung von Erich Meixner, die Kinder- und Jugendtanzgruppe mit den beiden Leiterinnen
Christine Wollanka und Brigitte Polling sowie die Erwachsenentanzgruppe unter
der Leitung von Käthe Winze. Aulila lobte die „fantastische Arbeit“ von
Christine Wollanka und Brigitte Polling, deren Einsatz zu einer gedeihlichen
Entwicklung der Kinder- und Jugendtanzgruppe geführt habe.
Einen ganz besonderen Dank richtete der Ehrenvorsitzende an die Mitglieder des
Vorstands und ihre Partner, an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und
insbesondere an das gesamte Küchenteam, an die Bedienung, an Hausmeister
Herbert Frombach, an die vielen Kuchenspenderinnen und an alle, die im Hintergrund
zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. Nur durch das Zusammenwirken so
vieler helfenden Hände könne eine solche Veranstaltung bewältigt
werden, betonte Aulila.
Bürgermeister Schuhmacher dankte in seinem Grußwort für die
Einladung und bekräftigte, dass er und seine Frau sehr gerne Gäste
des Darowaer Heimatortstreffens seien. Er sei froh, eine so starke Gemeinschaft
in Spaichingen zu haben, die ihre Traditionen und ihr Brauchtum pflege, die
aber hier auch ganze Arbeit leiste und damit zum Wohle der Region und Deutschlands
beitrage. Schuhmacher dankte vor allem für das gute Miteinander, den Zusammenhalt
der Banater Schwaben und ihr Einbringen auf lokaler Ebene.
Da der Darowaer Bürgermeister Sorin Tilihoi erst später dazu stieß
und selbst kein Grußwort mehr sprach, sollen hier die letzten Neuigkeiten
aus Darowa mitgeteilt werden. Laut Tilihoi befinde sich die Gemeinde auf einem
guten Weg, die Entwicklung des Ortes mache Fortschritte und der Lebensstandard
der Bevölkerung verbessere sich. Jedes Haus erhalte Wasseranschluss, die
Gehwege würden asphaltiert und man sei zuversichtlich, dass auch die Straßen
demnächst asphaltiert werden können. Die ehemaligen deutschen Bewohner
seien in Darowa immer gern gesehene Gäste.
Volker Kauder, Fraktionschef der Union im Bundestag, bekundete, dass er gerne
zu den Heimatortstreffen der Darowaer komme und sich den Banater Schwaben verbunden
fühle. Das habe auch mit seiner Familiengeschichte zu tun, zumal seine
Eltern, Donauschwaben aus Neu-Pasua, nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat
vertrieben wurden. Die Banater Schwaben seien schon längst hier angekommen,
so Kauder, und trotzdem bekundeten sie durch Veranstaltungen wie diese ihre
Liebe zur alten Heimat. Sie hätten ihre Wurzeln nicht vergessen und pflegten
die aus der alten Heimat mitgebrachten Sitten und Bräuche. Dies sei aus
seiner Sicht auch richtig und gut. Der CDU-Politiker hob hervor, dass die Banater
Schwaben – sowohl die Erlebnisgeneration als auch die schon hier Geborenen –
durch Arbeit und Einsatz zum Wohlstand Deutschlands beitrügen und dafür
schulde ihnen das Land Dank und Anerkennung.
Stadtrat Marcel Aulila stellte sich als junger Politiker mit Darowaer Wurzeln
vor und erläuterte, warum er als Kandidat bei der bevorstehenden Wahl zum
Deutschen Bundestag antrete sowie die Ziele, für die er sich im Falle seiner
Wahl einsetzen wolle. Er warb um Vertrauen und Unterstützung.
Ehrenbundesvorsitzender Bernhard Krastl überbrachte anschließend
die Grüße des Bundesvorstands und des Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar
Leber. Er dankte dem Vorstand für die hervorragende Arbeit zur Ausrichtung
der 230-Jahr Feier in Darowa und lobte das Bestreben der Heimatortsgemeinschaft
Darowa, Sitten und Bräuche zu pflegen und zu erhalten. Das alljährliche
Kirchweihfest zeuge von gelebter Tradition. Die Teilnahme hochrangiger Politiker
an Heimattreffen sei keine Selbstverständlichkeit, betonte Krastl. Dass
Fraktionsvorsitzender Kauder und Bürgermeister Schuhmacher schon seit vielen
Jahren dabei seien, spreche für ihre freundschaftliche Verbundenheit mit
den Banater Schwaben. Für deren Anliegen habe Volker Kauder immer ein offenes
Ohr. Krastl dankte ihm für die vielseitige Unterstützung.
Nach dem offiziellen Teil folgte im Laufe des Abends der Höhepunkt des
Heimattreffens. Unter dem Beifall des Publikums marschierten die Trachtenpaare
auf und präsentierten einen bunten Tanzreigen. Es ist immer eine Augenweide,
der Kinder- und Jugendtanzgruppe wie auch der Erwachsenentanzgruppe zuzusehen
und ihr Können zu bewundern. Aufmarsch und Tanzdarbietungen wurden musikalisch
vom „Original Banater Echo“ unter der Leitung von Manfred Ehmann begleitet.
Danach wurde zu den Klängen der „Primtaler“ bis spät in die Nacht
getanzt und gefeiert.
HOG Darowa: Heimatortstreffen und Kirchweihfest mit viel Politprominenz
und einer beeindruckenden Zahl von Trachtenträgern
Krönender Abschluss des Jubiläumsjahres
Nur zwei Wochen nach den Festlichkeiten in der alten Heimat, wo zusammen mit
rund 280 aus Deutschland angereisten Landsleuten das 230-jährige Ortsjubiläum
mit einem großen Kirchweifest gefeiert wurde, fand nun das Festjahr „230
Jahre Darowa“ mit dem traditionellen Heimatortstreffen und Kirchweihfest in
Spaichingen seinen krönenden Abschluss.
Die diesjährige Veranstaltung war bereits die 36. in Folge. Sie ist ein
fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Heimatortsgemeinschaft Darowa
und inzwischen auch aus der Stadt Spaichingen nicht mehr wegzudenken. Auch diesmal
kamen neben vielen Darowaern Landsleute aus anderen Banater Ortschaften. Für
die einen wie für die anderen ist es mittlerweile ein freudiges Fest des
Wiedersehens, sozusagen ein Schwabentreffen in Kleinformat. Erfreulich ist,
dass jedes Jahr neben den Stammbesuchern weitere Landsleute, die jahrelang den
Treffen ferngeblieben sind, den Weg zur Gemeinschaft finden und so zu deren
Stärkung beitragen. Das zeigt auch, dass unsere Arbeit als Heimatortsgemeinschaft
Anerkennung und Wertschätzung erfährt, was zugleich auch Motivation
für den Vorstand und die aktiven Helfer ist, sich auch weiterhin mit ganzer
Kraft für die Gemeinschaft einzusetzen. Diese Motivation wird auch durch
die Anwesenheit von hochrangigen Ehrengästen verstärkt, die damit
ihre Verbundenheit mit den Darowaern, mit den Banater Schwaben im Allgemeinen
bekunden.
Auch diesmal konnten die Darowaer viele prominente Ehrengäste aus der Lokal-,
Landes-und Bundespolitik in ihren Reihen willkommen heißen: Hans Georg
Schuhmacher, Bürgermeister der Stadt Spaichingen, Sorin Tilihoi, Bürgermeister
der Gemeinde Darowa, Volker Kauder MdB, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im
Deutschen Bundestag, Guido Wolf MdL, Justizminister des Landes Baden- Württemberg,
Erwin Teufel, Ministerpräsident a.D. des Landes Baden-Württemberg,
Albert Teufel, Alt-Bürgermeister von Spaichingen, der frühere Landtagsabgeordnete
Franz Schuhmacher, die Stadträte Marcel Aulila, Tobias Schumacher, Walter
Thesz und Richard Wagner. Begrüßt wurden auch Bernhard Krastl, Bundesehrenvorsitzender
der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Stefan Ihas, Präsident des Weltdachverbandes
der Donauschwaben, Josef Koch, Vorsitzender der HOG Hatzfeld, Elfriede Wollmann
und Josef Wibiral, Vorsitzende bzw. Ehrenvorsitzender des Ortsverbandes Aldingen
der Donauschwaben sowie die Ehrenvorsitzenden der HOG Darowa, Franz Aulila und
Helmut Orner.
Das Heimatortstreffen begann mit dem Festgottesdienst, der dieses Jahr von Heimatpfarrer
Peter Zillich zelebriert wurde. Mit seiner gewohnt warmherzigen und charmanten
Art ist es ihm wiederum gelungen, Geist und Herz der Gläubigen anzusprechen.
Dafür sprechen wir Pfarrer Zillich unser aller Dank und Anerkennung aus.
Zur feierlichen Atmosphäre trug auch die musikalische Umrahmung der heiligen
Messen durch den Darowaer Kirchenchor unter der Leitung von Erich Meixner bei.
Im Anschluss an den Gottesdienst spielte die Kapelle „Darowaer Dorfschwaben“
unter der Leitung von Franz Müller zur Kaffee- und Kuchenrunde auf. Unterdessen
strömten immer mehr Besucher in die Stadthalle. Als nächstes legte
HOG-Vorsitzender Johann Winze den Rechenschaftsbericht vor, in dem die vielfältigen
Aktivitäten und Veranstaltungen seit dem letzten Heimatortstreffen aufgezeigt
wurden. Als herausragendes Ereignis dieses Jahres wurde die Reise nach Darowa
hervorgehoben, wo das 230-jährige Bestehen des Dorfes und Kirchweih nach
altem Brauch gefeiert wurden. Die Feier, aber auch der Zustand der Kirche sowie
der neu gestaltete Friedhof waren allgemeines Gesprächsthema bei diesem
Treffen. Winze erwähnte lobend das gepflegte Aussehen des Heimatfriedhofs,
den es auch weiterhin zu pflegen gilt, und dankte allen Spendern für die
gewährte Unterstützung.
Worte des Dankes richtete er auch an Vorstandsmitglied Richard Nierlich, dem
es gelungen ist, eine Ansprechperson für die Friedhofspflege zu finden,
sowie an den Ehrenvorsitzenden Franz Aulila, der die Arbeiten im Friedhof in
die Wege geleitet und koordiniert und darüber hinaus die Busreise nach
Darowa organisiert hat. Der HOG-Vorsitzende bedankte sich zudem bei Bürgermeister
Tilihoi für sein wohlwollendes Entgegenkommen, bei Anita und Sorin Bender
für das Herrichten des Kirchweihbaums sowie bei Franz Orner, Hans Mayer,
Peter Kolling und Franz Aulila für die Anbringung der Gedenk-tafel an der
Fassade des Kulturheims. Johann Winze schloss in seinen Dank alle ein, die bei
den Feierlichkeiten in Darowa mitgewirkt haben oder zugegen waren.
Für die stetige Unterstützung der HOG-Aktivitäten dankte der
Vorsitzende seinen Vorstandskollegen, der Kindertanzgruppe unter der Leitung
von Brigitte Polling und Christine Wollanka, der Erwachsenentanzgruppe unter
der Leitung von Käthe Winze, dem Darowaer Kirchenchor, den Darowaer Dorfschwaben,
dem Original Banater Echo unter der Leitung von Manfred Ehmann, der Küchenmannschaft,
den vielen Kuchenspendern sowie allen anderen Aktiven.
Nach dem Rechenschaftsbericht gedachten die Anwesenden mit einer Schweigeminute
der seit dem letzten Heimattreffen verstorbenen Landsleute. Franz Aulila, der
die Ortskartei verwaltet, verlas die Namen der 52 Verstorbenen und dankte anschließend
für die Spenden zugunsten der Friedhofspflege wie auch Bürgermeister
Tilihoi für die gute Zusammenarbeit.
Die darauffolgende Wahl des neuen HOG-Vorstands erfolgte unter der Leitung des
Bundesehrenvorsitzenden Bernhard Krastl und brachte folgendes Ergebnis: Vorsitzender
Johann Winze, Stellvertreter Herbert Molitor, Schriftführer Franz Aulila,
Kassenwart Sigmund Blum, Beisitzer: Viktor Bohateret, Margarethe Bohateret,
Walter Schmidt, Werner Schmidt, Katharina Kutschal, Edwin Kutschal, Richard
Nierlich, Katharina Winze, Walter Tepes und Elvis Sopek. Zu Kassenprüfern
wurden Manfred Wollanka und Herbert Frombach gewählt. Somit wurden die
Weichen für die kommenden vier Jahre gestellt und die anstehenden Aufgaben
und Herausforderungen können mit neuem Elan angegangen werden.
Für langjährige Mitarbeit wurde folgenden verdienten Mitgliedern die
Ehrenurkunde der Landsmannschaft der Banater Schwaben verliehen: Hermann Beltschak,
Andreas Joschika, Josef Kleitsch und Karl Orner. Franz Aulila wurde der Ehrenbrief
der Landsmannschaft ausgehändigt. Die Ehrungen nahm Bernhard Krastl vor.
In seinem Grußwort dankte Spaichingens Bürgermeister Schuhmacher
seinem Amtskollegen Sorin Tilihoi aus Darowa für den herzlichen Empfang
und die Gastfreundlichkeit. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, Darowa zu
besuchen, denn so habe er sich ein anderes Bild von der Heimat seiner Mitbürger
machen können. Bei dem Rundgang durch Darowa sei ihm klar geworden, dass
die Schwaben sich hier Eigentum und Wohlstand erarbeitet hätten und dennoch
die Entscheidung trafen, alles zurückzulassen, um in Freiheit leben zu
können, so Schuhmacher. Es sei ihnen gelungen – und das nötige ihm
Achtung ab –, sich in der neuen Heimat eine Existenz aufzubauen und Wurzeln
zu schlagen. Viele seien eben Spaichinger oder Aldinger geworden, von ihrem
Zuzug habe die Region stark profitiert.
Bürgermeister Tilihoi überbrachte die Grüße der heutigen
Bewohner von Darowa und zeigte sich erfreut, nur zwei Wochen nach den Feierlichkeiten
in Darowa in Spaichingen weilen zu können. Franz Aulila dankte er für
die harmonische Zusammenarbeit bei der Organisation des Kirchweihfestes in Darowa,
das in Zukunft alljährlich am letzten August-Wochenende gefeiert werden
soll. In Darowa habe sich so manches verändert, allein in den letzten fünf
Jahren seien etwa 200 neue Häuser errichtet worden, so Tilihoi. Man sei
bemüht, die Entwicklung der Ortschaft voranzutreiben und höhere Standards
zu erreichen. Die ehemaligen Darowaer seien in ihrem Heimatort immer herzlich
willkommen, versicherte der Bürgermeister.
Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf betonte in seinem Grußwort,
dass er gerne zu den Heimatortstreffen der Darowaer Gemeinschaft komme, denn
hier habe man noch das Gefühl von Zusammengehörigkeit. Den Organisatoren,
der gesamten Vorstandschaft und dem Helferteam dankte er für den leidenschaftlichen
Einsatz. Wolf lobte die Beziehungen und den Austausch mit der Heimatgemeinde
im Banat und begrüßte die Anwesenheit ihres Bürgermeisters.
All dies sei im Sinne eines europäischen Zusammenlebens in Frieden und
Freiheit und die eigentliche Botschaft dieses Treffens. Der Redner würdigte
auch den Beitrag der Darowaer und aller Banater Schwaben zur Entwicklung der
Region und des Landes.
Volker Kauder, CDU/CSU-Fraktionschef im Deutschen Bundestag, dankte für
die Einladung zum Treffen, dem er seit nunmehr 25 Jahren die Treue halte. Trotz
gefülltem Terminkalender sei die Teilnahme jedes Jahr ein Muss. Die Ansprachen
der beiden Bürgermeister aus Spaichingen und Darowa hätten ihn sehr
beeindruckt, zumal klar geworden sei, dass das Herz vieler immer noch zum Teil
an der alten Heimat hänge. Mit solchen Festen sei ein Stück schönes
Europa gewachsen. „Ich bin dankbar, was Sie hier aufgebaut haben, denn mit Ihrer
Kultur stellen Sie eine Bereicherung in unserer Heimat dar“, sagte Kauder, dessen
Eltern selbst Donauschwaben waren und nach dem Krieg vertrieben wurden. Er erinnere
sich an eine Aussage seiner Mutter: „Wer einmal seine Heimat verliert, vergisst
das Jahrzehnte lang nicht.“ Das Gute daran sei, dass man heute problemlos in
die Herkunftsgebiete reisen könne. Kauder rief die Darowaer auf, der Einladung
von Bürgermeister Tilihoi so oft wie möglich zu folgen.
Auf eine langjährige Beziehung zu den Banater Schwaben kann auch Ministerpräsident
a.D. Erwin Teufel verweisen. Die Kontakte hätten vor genau 45 Jahren begonnen,
als der Liederkranz Spaichingen und Rottweil eine Konzertreise ins Banat unternahm.
Als damaliger Spaichinger Bürgermeister habe er in den sechs besuchten
Ortschaften die Grußworte überbracht. In Darowa habe er die Gastfreundschaft
der Banater Schwaben kennen und schätzen gelernt, was ihn bewogen habe,
mit seiner Familie noch dreimal das Banat zu besuchen. Dabei habe er feststellen
können, dass die Menschen zwar ihrer Heimat verbunden waren, aber für
sich und ihre Kinder keine Zukunft mehr in Rumänien sahen. Zu den Menschen,
die hier eine neue Heimat fanden, habe er immer ein enges Verhältnis gehabt,
betonte Teufel. Er drückte seine Anerkennung aus für die Lebensleistung
der Banater Schwaben, die niemandem zur Last gefallen seien und liebe Mitbürger
geworden sind. Den Darowaern und allen Banater Schwaben wünschte Erwin
Teufel für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.
Bernhard Krastl, Bundesehrenvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben,
dankte den Vorrednern für die wohlwollenden Worte an die Adresse der Banater
Schwaben. Die Landsmannschaft beobachte mit Genugtuung die neue Entwicklung,
Ortsjubiläen in der alten Heimat zu begehen, sich mit den heutigen Bewohnern
zu treffen und gemeinsam zu feiern. Krastl nutzte die Anwesenheit von Volker
Kauder, um der Bundesregierung für ihr Bemühen um eine Anerkennungsleistung
für ehemalige deutsche Zwangsarbeiter zu danken. Im Auftrag des Bundesvorsitzenden
Peter-Dietmar Leber dankte er Erwin Teufel für seine vielfältige Hilfe
und überreichte ihm den Band „Städte und Dörfer. Beiträge
zur Siedlungsgeschichte der Deutschen im Banat“.
Nach dem offiziellen Teil des Treffens folgte unter dem Beifall des Publikums
der Aufmarsch der Trachtenpaare. Die Kindertanzgruppe wie auch die Tanzgruppe
der Erwachsenen zeigten ihr Können, wobei ihre Vorführungen große
Bewunderung auslösten. Musikalisch begleitet wurden die Trachtengruppen
vom Original Banater Echo unter der Leitung von Manfred Ehmann. Zu den Klängen
der Primtaler wurde bis spät in die Nacht getanzt und gefeiert.
Franz Aulila
Großes Familien- und Freundschaftstreffen der Darowaer in der Spaichinger Stadthalle
Kaum einer hat es für möglich gehalten, dass das gelungene Treffen
der Darowaer vom letzten Jahr noch zu überbieten wäre. Und trotzdem
ist es aufgrund des breiten Zuspruchs und den hohen Gästen, wie auch den
vielen umgesetzten Programmpunkten während der Feierlichkeiten gelungen,
das Fest auf ganz besondere Weise zu begehen und viele Menschen zusammen zu
führen.
Hierfür hat das Organisationsteam um Hansi Winze und Herbert Molitor schon
sehr früh im Laufe dieses Jahres mit der Organisation begonnen. Jedes Detail
wurde im Vorfeld abgesprochen und ganz besonders wurde auf das Wohlbefinden
der Gäste geachtet. Denn schon der Gottesdienst wurde von Pfarrer Peter
Zillich mit engem Bezug zu den Gepflogenheiten und Ritualen des Kirchweihfestes
in der alten Heimat zelebriert und der Darowaer Kirchenchor sang die bekannten
Melodien der Michael Hayden Messe "Hier liegt vor deiner Majestät"
in vierstimmiger Besetzung. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten sich überdurchschnittlich
viele Gäste in der Spaichinger Stadthalle eingefunden, die bis zum Abend
hin voll besetzt war. Ein treffliches Kuchenbüffet rundete das Nachmittagsprogramm
zu den Klängen der Darowaer Dorfschwaben-Musikanten unter der Leitung von
Franz Müller ab.
Am frühen Abend begrüßte der Heimatortsvorsitzende Hansi Winze
neben den zahlreichen Darowaer auch Landsleute aus anderen Banater Ortschaften
wie auch etliche Spaichinger und insbesondere die Ehrengäste wie unseren
Bundesvorsitzenden Peter Leber, Volker Kauder (CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender
im Bundestag), Hans-Georg Schuhmacher (Bürgermeister von Spaichingen und
Mitglied der BS), Franz Magamol ( Kreisvorsitzender aus Pforzheim) oder Hans
Szeghedi (Kreisvorsitzender aus Landshut), sodann Franz Schuhmacher ( langjähriger
Spaichinger Gemeinderat und ehemaliger Landtagsabgeordneter ) und einige Gemeinderäte
sowie Verbandsfunktionäre der Banater und Donauschwäbischen Landsmannschaft.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Deutschen Bundestag, Volker Kauder,
dessen Eltern auch Donauschwaben sind, wies in seiner Ansprache darauf hin,
dass es selbst heute keine Selbstverständlichkeit ist, wenn sich so viele
Menschen mit Abstammung aus dem Donauschwäbischen Lebensraum in einem solchen
Rahmen treffen und austauschen können, denn die Welt ist zur Zeit in großer
Anspannung und man hat alle Hände voll zu tun, um eine Deeskalation im
Ukraine-Konflikt zu erreichen aber auch andererseits den Genozid der Terroristen
im Nordirak zu stoppen.
Die Ansprache unseres Bundesvorsitzenden Peter Leber war sehr warm und einfühlend.
Mit Worten des Dankes und der Anerkennung wies er auf das rege Vereinsleben
der Banater Schwaben vor Ort hin und lobte den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen,
die sich bereitwillig für das Wohl ihrer Landsleute aber auch darüber
hinaus einbringen. Für landsmannschaftliches Wirken bedarf es des Zusammenhalts
und der Solidarität aller in der Region lebenden Banater Schwaben und das
gelungene Kirchweihfest mit Heimatortstreffen ist ein schönes Beispiel,
dass dies mit ehrlichem Einsatz und einer Portion Herzblut gut gelingen kann.
Bürgermeister Hans-Georg Schuhmacher hob in seiner Rede die Bedeutung dieses
Treffens für die älteren Generationen hervor, wenn auch dieses Mal
recht viele jüngere Menschen gekommen waren und verwies auf die hohe Bereitschaft
der Darowaer, sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl in Spaichingen einzubringen,
beispielsweise durch die Außen- und Innenrenovierung des Hauses der Musik
aber auch durch die Entfaltung eines regen Kultur- und Vereinslebens. Nicht
selten sind sie auch wichtige Stützen in örtlichen Vereine und vorbildlich
in Ihrer Integration.
Ein weiteres Thema wurde mit dieser Gelegenheit angesprochen. Grete Bohateret
erläuterte ihre Beweggründe für ein notwendiges Eingreifen der
HOG auf dem Darowaer Friedhof und in der anschließenden Diskussion konnte
bald festgestellt werden, dass sie mit ihrem Anliegen nicht alleine dasteht.
Der Vorstand der HOG wird in den nächsten Monaten ein Konzept für
eine bessere Pflege und Instandhaltung der Friedhofswege und des unmittelbaren
Umfelds erarbeiten und bittet um Spenden für dieses Vorhaben. Weitere Informationen
zu diesem Themenkomplex werden in einer weiteren Ausgabe der Banater Post sowie
auf der Internetseite "HOG-Darowa.de" folgen.
Zu einem besonderen Genuss entwickelten sich die Auftritte der Kinder-, Jugend-
und Erwachsenen-tanzgruppen, denn die bunte Vielfalt der Trachten wie auch die
gepflegte Tanzweise ließen jedes Kennerherz höher schlagen und große
Dankbarkeit empfinden. Voller Stolz führten die über dreißig
Kinder und Jugendlichen ihre Kirchweihtrachten vor und das Original Banater
Echo unter der Leitung des Profimusikers Manfred Ehmann begleitete ihre Schritte.
Wie immer, kam auch dieses Mal der inzwischen traditionelle gemeinsame Tanz
"Veilchenblaue Augen" beim Publikum und den Festgästen gut an.
Einen hervorragenden Eindruck hinterließ an diesem Nachmittag das Banater
Echo, welches in diesem Jahr mit einem großartigen Konzert in Villingen
sein zehnjähriges Bestehen feierte. Manfred Ehmann achtete mit Eigenkompositionen
und weiteren beliebten Stücken sehr genau auf Ausdruck und schönen
Klang, sodass die ersten Gäste gerne auf das Tanzparkett traten. Die Generalprobe
der Musiker für den bevorstehenden Auftritt zur Eröffnung des Oktoberfestes
in München war geglückt.
Und noch ein Novum gab es beim Treffen der Darowaer in diesem Jahr. Anna Schauer,
unsere Landsmännin aus Neckarsulm, hat in einem schönen Einband fünfzehn
ihrer schönsten Kindergeschichten zusammengetragen und mit eigenen aufwendigen
und bunten Zeichnungen in einem 64-seitigen Buch veröffentlicht. Allein
schon die Initiative der Rentnerin verdient Anerkennung und großen Respekt,
weil sie dadurch den reichen Erfahrungsschatz ihrer Kindheit gerne an die Kleinsten
in unserer Mitte weiterreichen möchte.
Bei so viel Begeisterung und Einsatzwille darf man dem Vorstand und den vielen
Helfern des erst vor zwei Jahren neu formierten Leitungsteams der HOG Darowa
ganz herzlich für ihre Arbeit danken. Die Landsleute belohnen diese Mühen,
indem sie zu diesen Festen kommen und eine bessere Anerkennung dieser Leistung
kann es nicht geben. Das gelungene Fest gibt den Veranstaltern Mut und Zuversicht,
dass man dieses schöne Treffen noch einige Jahre ausrichten kann, denn
die Darowaer pflegen ihre Gemeinschaft und teilen sie gerne miteinander.